Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat ein Positionspapier entworfen, dass den Titel „Ehrenamtsgesetz 2021“ trägt. Was man nicht vermuten sollte, aber es wahrscheinlich bei den Begrifflichkeiten der Politik doch Sinn macht – darin enthalten ist das Thema „E-Sport“.
Generell geht es schon um das Thema Ehrenamt und die Stärkung dessen. Z.B. sollen die Freigrenzen eines Vereines im wirtschaftlichen Betrieb erhöht und auch die Anhebung der Übungsleiter- und Ehrenamtspauschalen beschlossen werden. Also kein schlechtes Thema, wie ihr seht, was in diesem Papier behandelt wird. Wir sollten aber gerade dem Punkt 2.6 etwas mehr Aufmerksamkeit schenken und diesen mal für uns einordnen. Hier finden wir nämlich die Überschrift „E-Sport“.
Zusammengefasst beschreibt der Punkt 2.6, dass man Sportvereinen mit einer E-Sport-Abteilung Rechtssicherheit verschaffen will, dass man diesen die Gemeinnützigkeit nicht ohne weiteres aberkennen kann.
Wiki sagt zu Gemeinnützigkeit „Gemeinnützigkeit oder gemeinnützig ist ein Verhalten von Personen oder Körperschaften, das dem Gemeinwohl dient“ – vor allem stecken steuerliche Themen dahinter.
Da E-Sport ein großes Thema ist und wir das passende Equipment ja auch hier immer wieder für Euch testen, steigt also auch die Politik mit in den Ring.
Aber es gibt eine Klausel, die die Vereine aufhorchen lässt: „E-Sports fällt unter den Begriff Sport, soweit es sich um elektronische Sportsimulationen handelt“. Okay?! Was will und die CDU/CSU damit sagen? D.h., es geht nur um Fifa und PES, vielleicht kann ein Tennisverein auch noch AO2 als E-Sport betreiben. Falls irgendwann mal Tennis für den E-Sport interessant werden sollte. Die Bereiche die aber interessant sind und sich einer großen Fangemeinde erfreuen fallen aus diesem Wortlaut heraus. Wir sprechen hier von LOL und CS oder auch Fortnite.
Wenn wir auf Kicker.de im E-Sport-Bereich schauen, ist natürlich Fifa mit der virtuellen Bundesliga omnipräsent. Aber auch hier finden wir bereits einen League of Legends-Bereich oder auch Berichte zu DOTA, Zwift, Fall Guys & Co..
Der Kicker berichtet selbst im November nochmal, wie sehr der Esport in Deutschland boomt.
Zu diesem Zeitpunkt war das Papier der CDU/CSU schon fertig, denn es wurde bereits am 16.06. veröffentlich. Aber der Status vom eSport war immer Sommer ebenfalls schon immens. Natürlich ist das Internet für die CDU ja bekanntlich „Neuland“, aber nur Fußball-Simulationen und andere Sportspiele wahrzunehmen, erscheint dann doch etwas altbacken.
Dabei ging die Kollationsfindung gut los für den eSport-Bereich. So twitterte der eSport-Bund Deutschland noch im Februar 2018, dass endlich eSport als Sport anerkannt werden soll.
#GroKo: eSport soll als Sportart anerkannt werden. Der ESBD begrüßt die Vereinbarung zu #eSport zwischen @CDU, @CSU und @spdde und sieht jetzt die Parteigremien in der Verantwortung, den #Koaltionsvertrag zu bestätigen und den Weg für eine neue Regierung zu ebnen. (1/6) pic.twitter.com/XhyIzgZm6K
— ESBD – eSport-Bund Deutschland (@ESBD_Verband) February 7, 2018
Und versteht mich nicht falsch – natürlich ist es nach wie vor ein Schritt in die richtige Richtung, nur wieder nicht ganz zu Ende gedacht. Das sieht auch der eSport-Bund Deutschland so.
Was kann passieren? Wenn gemeinnützige Vereine sich eine eSport-Abteilung leisten oder leisten wollen, können sie das nur, wenn Sie Sportsimulationen für Ihre eSport-Teams vorsehen. Publikumslieblinge wie LOL bleiben also außen vor oder es funktioniert nun mal nicht als gemeinnütziger Verein und man muss sich generell mit „allen“ Abteilungen anders aufstellen. D.h., Vereine die derzeit LOL unterstützen könnten diesen eSports-Bereich beenden, um ihre derzeitige Einstufung nicht zu gefährden.
Wenn ihr selbst nachlesen wollt, was die CDU/CSU geschrieben habt, findet ihr das Positionspapier hier.